PROTECT-II

PROTECT-II

Optimierung des Schnittstellenmanagements zwischen Rehabilitationsklinik und den weiterbehandelnden niedergelassenen Ärzten in der kardiologischen Rehabilitation (PROTECT-II)
Gefördert durch:
MSD Sharp & Dohme GmbH

Hintergrund des Projekts
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, z.B. nach Herzinfarkt, wird entsprechend den Behandlungsrichtlinien z.B. der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als sekundär­präventive Maßnahme zunehmend eine Senkung des Blutcholesterins angestrebt. Insbesondere ab einem Wert von 130mg/dl LDL-Cholesterin wird auch eine medikamentöse Therapie empfohlen. Um eine richtliniengemäße Therapie von kardiologischen Rehabilitanden sicherzustellen, soll die Kommunikation zwischen Rehabilitationsklinik und den weiterbehandelnden, niedergelassenen Kardiologen verbessert werden. Dazu werden die Ärzte in den Rehabilitationskliniken gebeten, am Ende der Rehabilitation telefonischen Kontakt mit den niedergelassenen Kollegen aufzunehmen, die entsprechenden Informationen weiterzugeben und sich nach vier Monaten nochmals nach dem Therapiefortschritt zu erkundigen.

Fragestellungen und Methodik
Die Studie hat zum Ziel, den Einfluss des verbesserten Schnittstellenmanagements auf die Versorgung der Rehabilitanden festzustellen. Dazu werden vorwiegend medizinische Parameter, kardiale Risikofaktoren sowie die Medikation zu Reha-Beginn, Reha-Ende, nach vier, acht und zwölf Monaten erhoben. Bei den katamnestischen Messzeitpunkten werden die niedergelassenen Ärzte gebeten, die Daten aus ihren Routineuntersuchungen in einen Patientenpass einzutragen. Untersucht werden über 1.000 Rehabilitanden aus 68 Rehabilitationszentren.

Zusammenfassung der Ergebnisse
Wie bereits auch in anderen Multizenterstudien nachweisbar, können die modifizierbaren kardiovaskulären Risikofaktoren durch die stationäre Rehabilitationsbehandlung deutlich reduziert werden. Dieser Effekt kann zwar trotz Schulung der Patienten und intensivierter Kommunikation zwischen Rehabilitationsklinik und Hausarzt nicht in vollem Umfang erhalten werden. Im Vergleich zu den obengenannten Studien ohne ein solches Nachsorgekonzept zeigen sich mit diesem Ansatz – Patientenschulung mit Fokussierung auf die Leitlinien und Schnittstellenmanagement – jedoch bessere mittelfristige Ergebnisse hinsichtlich des beeinflußbaren Risikofaktorenprofils.

Betrachtet man ausschließlich das LDL-Cholesterin – als einen der wichtigsten prognostischen Faktoren – so waren über 75% der LDL-Cholesterin-Absenkung, die während der Rehabilitation erzielt wurde, im Follow-up nach 12 Monaten noch nachweisbar. Erstmalig konnte ein derartig nachhaltiger Effekt für eine Studie zur Sekundärprävention nach kardiologischer Rehabilitation gezeigt werden.