Ambulante Rehabilitation: Ein Projekt der AOK Baden-Württemberg

Ambulante Rehabilitation: Ein Projekt der AOK Baden-Württemberg

Der Hintergrund
Mitte 1996 haben die Kassenärztlichen Vereinigungen (als Vertreter aller niedergelassenen Ärzte) und die AOK Baden-Württemberg eine Vereinbarung über ein Modellprojekt zur Durchführung der ambulanten Rehabilitation getroffen. Diese Vereinbarung ermöglicht für Versicherte der AOK eine wohnortnahe, ambulante Rehabilitation. Diese wird in ausgewählten Modellzentren erbracht. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg über 70 Zentren zugelassen, darunter auch das Kurmittelhaus Bad Säckingen.

Das Konzept
In der Modellphase ist die ambulante Rehabilitation der AOK auf ausgewählte Krankheitszustände beschränkt, nämlich erhebliche Wirbelsäulenbeschwerden (z.B. bei einem akuten Bandscheibenvorfall), nach größeren Operationen am Skelettsystem, nach Gelenksersatz (z.B. Hüftgelenksersatz), Schulter- oder Kniegelenkserkrankungen oder größeren Amputationen. Ein Rehabilitationsarzt – meist ein Orthopäde – entscheidet aufgrund einer ausführlichen Untersuchung, ob für einen Patienten / eine Patientin eine ambulante Rehabilitation sinnvoll ist und welche Therapie notwendig ist. Die Behandlung erfolgt dann unter Begleitung des Reha-Arztes in einem nahegelegenen Therapiezentrum.

Der Patient erhält dort eine intensive Behandlung von einen Team von Krankengymnasten, Sportlehrern, Masseuren und Ergotherapeuten. Im Unterschied zu einer üblichen stationären Rehabilitation isst und schläft der Patient zuhause. Mit diesem Konzept erhofft man einerseits Kosten zu sparen, andererseits haben auch Patienten, die zuhause unabkömmlich sind, die Chance auf eine sehr umfassende Therapie.

Die wissenschaftliche Begleitung durch das Hochrhein-Institut
Bisher bestanden sehr wenig Erfahrungen mit der ambulanten Rehabilitation. Es war zuwenig darüber bekannt, ob die ambulante Rehabilitation dem Patienten im selben Ausmaß nützen kann wie eine stationäre Rehabilitation. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sollten folgende Fragen geklärt werden:

  • Was wird in der ambulanten Rehabilitation angeboten?
  • Wie sehen die rehabilitationsspezifischen Problemlagen der Patienten aus?
  • Wird das Angebot den Problemlagen der Patienten gerecht?
  • Was wird geleistet und welche Qualität hat die Leistung?
  • Welche Behandlungsergebnisse werden erzielt?
  • Wie bewerten die Patienten die ambulante Rehabilitation?
  • Was kann zur Fortführung und Weiterentwicklung der ambulanten Rehabilitation empfohlen werden?

Die wissenschaftliche Begleitung sollte sicherstellen, daß die Patienten in der ambulanten Rehabilitation eine angemessene, qualitativ hochwertige Therapie erhalten.